Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 3, Enthaltungen: 1

 

Der Bauausschuss empfiehlt dem Rat zu beschließen:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Rat  einen Wettbewerb vorzubereiten und dem Rat zur Entscheidung vorzulegen.

 


Die Ausschussvorsitzende erläutert, dass hier schon vor Jahren das Cradle to Cradle Islands Projekt (C2CI) angestoßen wurde. Die Fläche gehöre dem Land Niedersachsen und würde an die Gemeinde verpachtet werden, die zukünftige Nutzung wäre ausschließlich Dauerwohnraum und es solle nicht zu kleinteilig beplant werden.

 

RM Schreiber meint, dass ihm die Aufstellung eines Bebauungsplanes jetzt zu schnell gehe. Er habe Bedenken, dass das Ganze anschließend nicht finanzierbar sei. Er plädiert dafür, zunächst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erstellen, den Beschlussvorschlag würde er so ablehnen.

 

Ausschussvorsitzende Redelfs teilt die Bedenken von RM Schreiber, dass viel Geld für den Bebauungsplan ausgegeben werde und der Wohnraum nachher nicht bezahlbar wäre. Sie ist daher der Auffassung, dass das Land selber bauen könne für den dringend benötigten Wohnraum für Lehrer, die Gemeinde könne hierzu einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen.

 

BM Piszczan sieht hier die Chance für die Gemeinde den Wohnraummangel anzugehen und plädiert dafür zumindest den Aufstellungsbeschluss dafür zu fassen.

 

RM Klasing ist der Meinung, dass sich die Fakten inzwischen geändert haben. Durch den Bau der 16 Gemeindewohnungen und den Dauerwohnungen in Neubauten sei die Wohnungsnot schon etwas gelindert. Das Problem der Lehrerwohnungen sei damit noch nicht gelöst, diese seien jedoch Angestellte des Landes. Er sieht die Gefahr, dass wenn hier Flächen für Dauerwohnraum zur Verfügung gestellt werde, Dauerwohnungen im Ort zu Ferienwohnungen umgenutzt würden. Er werde daher einem Bebauungsplan derzeit nicht zustimmen.

 

 

RM Warenski meint, dass das Einzige um die Wohnungsnot zu lösen, mehr Wohnungen seien. Auch er sehe jedoch das Land in der Pflicht für Lehrerwohnungen.

 

BM Piszczan hat das Gefühl, dass hier öffentlich-rechtlicher Wohnraum im Focus stehe und macht noch einmal deutlich, dass wenn hier Baugrundstücke geschaffen werden sollten, dies nicht bedeute, dass die Gemeinde baue.

 

Ausschussvorsitzende Redelfs möchte auf keinen Fall eine Erwartungshaltung im Dorf schaffen. Zurzeit hätte die Gemeinde ausreichend Bestandsimmobilien für eigene Angestellte. Sie fände es klug, dem Land Niedersachsen vorab konkrete Zahlen mitzuteilen, was die Gemeinde vorhabe und was das kosten würde.

 

RM Schreiber erwähnt, dass es östlich der Inselschule noch ein Grundstück gebe, welches dem Landkreis gehöre. Hier gebe es schon Vorschläge für 2 Häuser mit je 5 Wohnungen. Dies wäre der richtige Weg für Lehrerwohnungen.

 

Laut Herrn Koffinke brauche die Gemeinde auch einen Plan B. Er findet die 5.000 € für den Wettbewerb gut angelegt. Welches Objekt ist hier bei den Kosten noch durchführbar? Danach hätte man eine handfeste Verhandlungsmasse schwarz auf weiß nach außen.

 

Nach Ansicht von BM Piszczan dürfe man das Zeitfenster nicht außer Acht lassen. Von der Aufstellung bis zum BPlan dauere es mindestens 5 Jahre. Auf der einen Seite fehlen Wohnungen und hier sei eine Chance und diese werde nicht ergriffen.

 

RM Klasing ist der Auffassung, dass wenn jetzt Lehrerwohnungsmangel herrsche, dieser Zeitraum hierfür so oder so zu lang wäre. Neben der Schule sieht er als 2. Möglichkeit für Lehrerwohnraum den Neubau der Rettungswache. Hier sei der Landkreis als Träger der Schule in der Pflicht und hier könnten 2-3 Wohnungen miteingeplant werden.

 

Die Ausschussvorsitzende erläutert, dass angedacht war, für Lehrer 5 Wohnungen zweckgebunden im Künstlerhaus zur Verfügung zu stellen. Anschließend ständen diese Wohnungen wieder für den freien Markt zur Verfügung.

 

BM Piszczan weist darauf hin, dass Wohnraum für 4 neue Mitarbeiter der Inselschule, den neuen Logistiker und Ärzte benötigt würden.

 

RM Warenski ist der Ansicht, dass falsche Erwartungen daraus resultieren, wie das Ganze kommuniziert werde. Es sollte vor allem direkt gesagt werden, was dort überhaupt möglich wäre. Es gäbe hier auch interessante Bauformen wie z.B. eine Insulanergenossenschaft. Auch er ist dafür, den BPlan jetzt noch nicht zu beauftragen, sondern zunächst den Wettbewerb anzustoßen.

 

RM Klasing spricht sich dafür aus, vor der Ausschreibung ganz klare Rahmenbedingungen für den Wettbewerb festzulegen.

 

Ausschussvorsitzende Redelfs spricht sich auch dafür aus, zusätzlich zu den Bedingungen des C2CI-Projektes neue Rahmenbedingungen festzulegen.

Anschließend erteilt sie dem Zuhörer Herrn Kösters das Wort.

 

Herr Kösters sagt, dass C2CI-Projekt 2012 war. Er ist der Meinung, dass

1.    vor der Ausschreibung genau festgelegt werden solle, was gewollt sei. Hierzu könnten z.B. auch Prämien für Ökologie oder dergleichen vergeben werden und

2.    dies die größte Entwicklungsfläche wäre, die die Insel hätte und die Insel dadurch lebensfähig bleibe. Auch er plädiert dafür den Wettbewerb jetzt anzustoßen.

 

Abschließend fasst die Ausschussvorsitzende Redelfs zusammen, dass bevor der Wettbewerb ausgeschrieben wird, alles ermittelt werden müsse, was an Kosten anfalle. Dann könnten für eine der nächsten Sitzungen Kriterien erarbeitet werden. Der BM werde hierfür  alle Ratsmitglieder zu einer Gesprächsrunde einladen, in welcher dann die Bestandteile und Rahmenbedingungen der Ausschreibung erarbeitet würden.