RV Redelfs erläutert, dass die Gemeinde plant, ein neues Gebiet zur Bebauung zu beplanen. Es geht zum jetzigen Zeitpunkt darum, einem Planer Bedingungen zu nennen, die es zu beachten gilt, um einen Bebauungsplan zu erstellen.

RM Klasing stellt in Frage, ob es wirklich notwendig wäre, so viele Dünen für eine Bebauung zu zerstören. Warum könnte man die vorhandene Bausubstanz nicht nutzen? Es sei schwierig, das Thema „Dauerwohnraum“ abzulehnen, da seit jeher ein Bedarf bestehe. Aber man sollte z.B. bestehende Bauthemen nutzen, um dort mehr Dauerwohnraum zu schaffen.

Es müssten Fragen geklärt werden: Wie viel Fläche braucht man und sollte man im ersten Schritt die maximale Fläche herausgeben und beplanen? Wenn jetzt der Plan erstellt wird, wird auch maximal bebaut, ohne dass der Umfang vielleicht wirklich notwendig ist.

Das Land Niedersachsen ist Eigentümer der Fläche, das nur Erbpachtverträge vergeben wird. Es braucht nur ein großer Investor zu kommen, der sich die Fläche nimmt, und dann wäre sie schon wieder weg.

Als das Projekt C2CI begonnen hat, war der Mangel an Dauerwohnraum größer als jetzt. Inzwischen gibt es das Gebiet „Achter d`Diek“ und demnächst das „Künstlerhaus“, in dem mehrere Wohnungen als Dauerwohnraum zur Verfügung stehen. Wie viel Fläche und Wohnraum braucht die Insel? Muss die Fläche jetzt im Vergleich zu 2012 verdoppelt werden? Es müsste jetzt nicht die volle Fläche beplant werden. „Wir müssen uns auch mit unseren Grenzen abfinden.“ Zudem gäbe es auch Land, das der Kommune gehöre und bereits beplant ist, z.B. das „Melksett-Dreieck“, wo Wohnraum entstehen könnte. Außerdem müsste man das Thema „Kompensationsmaßnahmen“ genau betrachten: die Kosten wären ebenfalls enorm.

Beisitzer Heithecker meint, die Fläche sehe größer aus, als die vom Gebiet „Lütt Slurpad“. Er fragt, ob es Pläne gibt, wie viele Wohnungen gebaut werden sollen?

RV Redelfs antwortet, dass auf der Fläche nicht so viele Einfamilienhäuser entstehen würden, wie im Gebiet „Lütt Slurpad“. Der Trend der großzügigen Einfamilienhäuser gehe vorbei und eine effektivere Nutzung von Land müsste erfolgen.

Beisitzerin Fock meint, dass sie sich nicht gut vorbereiten konnte, da ihr Informationen fehlten, die wohl im Vorfeld in anderen Ausschüssen bereits besprochen wurden. Sie schlägt die Erstellung einer Bedarfsanalyse vor mit dem Ziel, das soviel gebaut wird, wie nötig und so wenig wie möglich. Sie möchte im Bauausschuss wieder mit dabei sein, um das Thema genau zu bearbeiten.

Folgende Punkte wären u.a. für sie ausschlaggebend:

·                    Bedarfsanalyse vor Ausweitung der Flächennutzung und Versieglung – so wenig bauen wie möglich, so viel bauen wie nötig

·                    Maximale Umweltverträglichkeit

·                    Ökologische Untersuchung der zu bebauenden Fläche

·                    Minimale Versiegelung

·                    Möglichst nachhaltige Bebauung

·                    Untersuchung besonders ökologischer Konzepte – z.B. Regenwassernutzung

·                    Plus-Energiestandard

·                    Beteiligung des Umweltausschusses an den Bauplanungen im Bauausschuss

RV Redelfs unterstützt die Idee und möchte die Beisitzer zu dem Thema im Bauausschuss einladen.

RM Klasing ergänzt, der Bau von Einfamilienhäusern würde inzwischen anders eingeschätzt. Es sollte Mietwohnraum geben und kein Eigentum. Zudem sollte nicht eingeschossig gebaut werden, sondern zweigeschossig. Er meint, dass es mehr Blockbauten geben würde. Das „Melksett-Dreieck“ wäre sofort zu realisieren; da wäre alles beplant und es wäre schnell machbar. Man müsste nicht unbedingt Druck auf das Gebiet „Achter d´Utkiek“ machen.

BM Piszczan sagt, die neu angedachte Fläche wäre ca. 5 Hektar groß. Das Gebiet sollte weiter nach Westen verlegt werden, als die ursprüngliche Planung es vorsah. Die Dünenlandschaft sollte bestehen bleiben, aber die Erschließung wäre wichtig. Die Gutachten müssten neu überprüft werden, sowie die Gestaltungssatzung. Man müsste sicher zweigeschossig bauen. Dauerwohnraum wird  dringend gebraucht. Im Künstlerhaus sind die vorgesehenen 15 Wohnungen wahrscheinlich schon vergeben.

Das Thema „Melksett-Dreieck“ wurde in die nächste Legislaturperiode verschoben, da man sich jetzt noch intensiv mit dem Gelände „Achter d`Utkiek“ befassen wollte. Alternativ gäbe es kein Gelände, das finanzierbar ist.

RM Schreiber sagt, dass er gegen das Projekt ist. Wenn vier Ratsmitglieder den Antrag stellen, dort etwas bauen zu wollen, müsse man aber das Beste daraus machen.

Man sollte einen Bebauungsplan erstellen, aber man sei noch nicht soweit zu sagen, wir bauen jetzt. Allein die Ausgleichsmaßnahmen würden teuer.

Beim Thema „Strandhalle“ sind es 24 Seiten des Umweltberichts, die man dazu bearbeiten müsste, das sei viel Arbeit. Im Bereich „Achter d`Utkiek“ wären es z.B. die schönen Gärten, die dann verschwinden würden.

RM Redelfs ergänzt, dass die ökologischen Themen nicht vergessen werden dürfen, wenn sie im Protokoll stehen. Der Umweltbericht der zum B-Plan gehört, wäre sehr detailliert. Auch ihr geht die Beplanung zu schnell. Sie ist eine Gegnerin von Flächen, die neu geplant werden sollen. Es gäbe genug Bestandsgebäude im Dorfgebiet, die vernünftig genutzt werden sollten. Und dann kämen wieder die Investoren und man würde die Flächen verlieren. Wenn neue Gebiete beplant werden, wird die Situation zum Dauerwohnraum nicht besser. Das Thema „Melksett-Dreieck“ wurde zeitlich verlegt, weil „Achter d`Utkiek“ geplant werden sollte. Beides gleichzeitig zu bearbeiten würde nicht funktionieren. Wunsch der Antragsteller war es, den Sachverstand der jetzt noch anwesenden Ratsmitglieder zu nutzen.

RM Klasing ergänzt, dass der Planer wissen sollte, dass Umweltthemen mit eingeplant werden sollten. Die Grenzen der zu beplanenden Fläche sollten neu überdacht werden, weil diese jetzt zu groß sei.

BM Piszczan erwidert, dass man sich in der Erstdiskussion befinden würde. Es sollte erst die ganze Fläche beplant und dann im Flächennutzungsplan die Bebauung geplant werden. Eine Ruhezone zu den Nachbarwohnungen sollte z.B. geklärt sein, sowie die  Wasserversorgung und der Dünenschutz. Dies müsse dem Planer mitgeteilt werden.

Beisitzer Heithecker meint, eine Erweiterung nach Westen sollte nicht zu einer Erweiterung der Bebauung führen, sondern mehr Fläche für landschaftsgerechtes Bauen zur Verfügung stellen. Die Frage wäre, ob man eine ausgewiesene Fläche maximal nutzen und bebauen sollte oder man zurückhaltender bauen sollte. Das wäre nicht einfach zu beantworten.

BM Piszczan erwidert, dass es zur Vergabe einen Erlass des Landes geben würde, der für die Inseln gilt. Eine Bebauung in Zweigeschossigkeit wäre sicher ein Kriterium, damit das Land mitmacht.