Sitzung: 30.03.2021 Bauausschuss der Gemeinde Spiekeroog
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 3, Enthaltung: 1
Vorlage: 01/105/2021
Der Bauausschuss empfiehlt dem Rat zu beschließen:
Der Rat der Gemeinde beschließt
die Sanierung der Straße Westend in Betonbauweise und ermächtigt die Verwaltung
mit dem Abschluss eines Vertrages mit der Firma, die nach den
Vergaberichtlinien das angemessenste Angebot gemacht hat. Das RPA ist zu
beteiligen.
Zu
diesem Tagesordnungspunkt stellt AV Redelfs den Planer der Firma
Thalen-Consult ,Herrn Eiting, vor.
Herr
Eiting begrüßt die Ausschussmitglieder und Gäste. Er stellt die zwei Versionen
der Sanierung der Straße Westend angefangen beim NLWKN Betriebsgebäude bis
unterhalb des Deiches auf einer Länge von ca. 850 m vor.
Sein
Zeitplan sieht folgendermaßen aus:
Betonbauweise:
Ca.
4 Wochen Vorbereitung (Ausschreibung, Auswertung, Zustimmung RPA,
Auftragsvergabe)
Ca.
3 Wochen aktive Bauzeit
d.h.
nach 7-8 Wochen wäre die Straße komplett fertig, also Ende Mai / Anfang Juni.
Neue
Pflasterung:
Ca.
4 Wochen Vorbereitung (Ausschreibung, Auswertung, Zustimmung RPA, Auftragsvergabe)
Ca.
6-8 Wochen reine Bauzeit
Hier
ist mit 10-12 Wochen zu rechnen.
RM
Klasing hat hierzu mehrere Fragen /Anmerkungen:
Wenn
eine Baustraße nötig ist, sollte die Notwendigkeit der Baustraße bei der
Betonstraße im Vordergrund stehen.
Auch
fragt er nach, ob eine Baustraße auch bei Betonsteinpflaster notwendig sei.
Weiter
ist er der Ansicht, dass Schäden bei der Verlegung von Pflastersteinen geringer
wären, als bei Beton.
Diese
Pflasterstraße seien überall auf der Insel, müsse es jetzt eine Betonstraße
sein?
Wenn
bei einer erneuten Pflasterung keine Baustraße erforderlich wäre, seien doch
auch die Kosten geringer.
Des
Weiteren sei er nicht sicher, ob bei beiden Methoden auch die gleichen Massen
anfallen würden. Hier fehlten die Querschnitte beider Varianten, dies sei vor
allem wichtig vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit.
Beide
Varianten müssten hier gegenübergestellt werden, um überprüfen zu können, bei
welcher Variante mehr Ressourcen verbraucht würden.
Herr
Eiting erläutert hierzu, dass bei Pflasterstraßen schon nach einigen Jahren die
ersten Schäden entstehen, hier vor allem durch Spurrillen. Betonstraßen
bestehen 15-20 Jahre ohne Beschädigungen.
Die
Massen wären bei beiden Varianten ungefähr gleich.
Eine
Baustraße sei bei einer Pflasterung der Straße nicht zwingend notwendig.
Bezüglich
des Gewichtes von 6 To. pro Fahrzeug rechnet er mit mindestens 100 Fahrten. Bei
einer Fahrstrecke nicht außendeichs sondern über die Ortsstraßen wären auch
erheblich mehr Fahrten notwendig, durch welche die Straßen natürlich auch stark
beansprucht würden.
Nach
Ansicht von RM Klasing wäre die Schädigung der Straße bei einer Pflasterung
nicht zu erwarten, weshalb er die Pflasterung bevorzuge.
BM
Piszczan erwidert, dass die Verwaltung Richtung Betonstraße tendiere. Die
Vorgabe seitens des NLWKN aufgrund der Sturmflutsaison sei eine mögliche Bauzeit
vom 15. April. bis 15.September. Alle Anrainer wären schon angeschrieben
worden, dass die Straßensanierung anstehe.
Zum
Thema was möglichst lange halte und evtl. Folgekosten: Fachleute sprechen von
30 Jahren Haltbarkeit bei Betonstraßen, dies wäre ein wichtiger Punkt gerade im
Punkte Nachhaltigkeit. Die Anzahl der Fahrten wäre gleich, selbst leichtere
Fahrzeuge hätten immer die gleichen Drehbereiche. Er schlage die Fahrt vom
Hafen nicht beim Edeka-Markt vorbei vor, sondern am Rathaus. Das NLWKN habe die
Nutzung des Deichweges untersagt. Er sichert jedoch zu, diesbezüglich noch
einmal mit der Dezernentin, Frau Lorenz, zu sprechen.
Auf
den Einwurf von RM Schreiber, dass die Zeitschiene für den Ausbau zu kurz sei,
erläutert Herr Koffinke, dass der Ausbau nur dieses Jahr zeitlich gut passen
würde, da sowohl die Sturmflutsaison als auch die Osterferien vorüber seien.
Herr
Lüders, dem von der Ausschussvorsitzenden das Wort erteilt wird meint, dass er
mit seinen Fahrzeugen den Deichverteidigungsweg fahren dürfe. Er könnte mit
mehreren Fahrzeugen und direkt bis zur Baustelle fahren, dies könne genau
geplant und kalkuliert werden.
Ausschussvorsitzende
Redelfs erläutert, dass sie bei der Ortsbesichtigung einer über 30 Jahre alten
Betonsteinstraße mit dabei gewesen wäre und diese keinerlei Schäden
aufgewiesen hätte.
Das
Problem hier sehe auch sie in der Baustraße. Ihrer Ansicht nach nutze das NLWKN
die Straße gewichtsmäßig am meisten, sowohl mit eigenen Fahrzeugen als auch mit
Fahrzeugen zur Deichpflege.
Auf
die Nachfrage von RM Klasing, was mit dem Beton passiere, wenn dieser nach 30
Jahren an machen Stellen kaputt ginge, antwortet Herr Eiting dass hier nicht
die ganze Straße saniert werden müsste, sondern jeweils einzelne Betonelemente
ausgetauscht werden könnten.
RM
Klasing hätte gerne einen Vergleich der Folgekosten (Erneuerungskosten)
beider Varianten.
Laut
BM Piszczan wurde seitens der NSB eine Lagerfläche am Hafen zugesagt, so dass
Material wie Kies und Beton vorbestellt und dort gelagert werden könnte.
RM
Breuer ist der Ansicht, dass eine Betonstraße doch weitaus länger als 30-35
Jahre halten würde, da hier bis auf die E-Karren kaum Verkehr wäre.
Ausschussvorsitzende
Redelfs ist der Ansicht, dass eine Betonstraße etwas Neues wäre, was es bisher
auf den Inseln nicht gebe. Einen Nachteil sieht sie in der Verlegung von
Versorgungsleitungen.
Hierauf
erwidert BM Piszczan dass die Versorgungsleitungen im Straßennebenraum liegen
und beim Bau der Straße dort zusätzlich ein Leerrohr mitverlegt werde.
Einzig
die Versorgungsleitungen des OOWV liegen unterhalb der Straße. Hier gäbe
es aber die allgemeine gesetzliche
Regelung, dass Versorgungsträger, welche eine Straße aufmachen, diese
abschließend auch wieder in ihren vorherigen Zustand versetzen müssen.