Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 3, Enthaltungen: 1

Der Bauausschuss empfiehlt dem Rat zu beschließen:

Der Rat der Gemeinde beschließt die Sanierung der Straße Westend in Betonbauweise und ermächtigt die Verwaltung mit dem Abschluss eines Vertrages mit der Firma, die nach den Vergaberichtlinien das angemessenste Angebot gemacht hat. Das RPA ist zu beteiligen.

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt stellt AV Redelfs den Planer der Firma Thalen-Consult  ,Herrn Eiting, vor.

 

Herr Eiting begrüßt die Ausschussmitglieder und Gäste. Er stellt die zwei Versionen der Sanierung der Straße Westend angefangen beim NLWKN Betriebsgebäude bis unterhalb des Deiches auf einer Länge von ca. 850 m vor.

 

Sein Zeitplan sieht folgendermaßen aus:

Betonbauweise:

Ca. 4 Wochen Vorbereitung (Ausschreibung, Auswertung, Zustimmung RPA, Auftragsvergabe)

Ca. 3 Wochen aktive Bauzeit

d.h. nach 7-8 Wochen wäre die Straße komplett fertig, also Ende Mai / Anfang Juni.

 

Neue Pflasterung:

Ca. 4 Wochen Vorbereitung (Ausschreibung, Auswertung, Zustimmung RPA, Auftragsvergabe)

Ca. 6-8 Wochen reine Bauzeit

Hier ist mit 10-12 Wochen zu rechnen.

 

RM Klasing hat hierzu mehrere Fragen /Anmerkungen:

Wenn eine Baustraße nötig ist, sollte die Notwendigkeit der Baustraße bei der Betonstraße im Vordergrund stehen.

Auch fragt er nach, ob eine Baustraße auch bei Betonsteinpflaster notwendig sei.

Weiter ist er der Ansicht, dass Schäden bei der Verlegung von Pflastersteinen geringer wären, als bei Beton.

Diese Pflasterstraße seien überall auf der Insel, müsse es jetzt eine Betonstraße sein?

Wenn bei einer erneuten Pflasterung keine Baustraße erforderlich wäre, seien doch auch die Kosten geringer.

Des Weiteren sei er nicht sicher, ob bei beiden Methoden auch die gleichen Massen anfallen würden. Hier fehlten die Querschnitte beider Varianten, dies sei vor allem wichtig vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit.

Beide Varianten müssten hier gegenübergestellt werden, um überprüfen zu können, bei welcher Variante mehr Ressourcen verbraucht würden.

 

 

Herr Eiting erläutert hierzu, dass bei Pflasterstraßen schon nach einigen Jahren die ersten Schäden entstehen, hier vor allem durch Spurrillen. Betonstraßen bestehen 15-20 Jahre ohne Beschädigungen.

Die Massen wären bei beiden Varianten ungefähr gleich.

Eine Baustraße sei bei einer Pflasterung der Straße nicht zwingend notwendig.

Bezüglich des Gewichtes von 6 To. pro Fahrzeug rechnet er mit mindestens 100 Fahrten. Bei einer Fahrstrecke nicht außendeichs sondern über die Ortsstraßen wären auch erheblich mehr Fahrten notwendig, durch welche die Straßen natürlich auch stark beansprucht würden.

 

Nach Ansicht von RM Klasing wäre die Schädigung der Straße bei einer Pflasterung nicht zu erwarten, weshalb er die Pflasterung bevorzuge.

 

 

BM Piszczan erwidert, dass die Verwaltung Richtung Betonstraße tendiere. Die Vorgabe seitens des NLWKN aufgrund der Sturmflutsaison sei eine mögliche Bauzeit vom 15. April. bis 15.September. Alle Anrainer wären schon angeschrieben worden, dass die Straßensanierung anstehe.

Zum Thema was möglichst lange halte und evtl. Folgekosten: Fachleute sprechen von 30 Jahren Haltbarkeit bei Betonstraßen, dies wäre ein wichtiger Punkt gerade im Punkte Nachhaltigkeit. Die Anzahl der Fahrten wäre gleich, selbst leichtere Fahrzeuge hätten immer die gleichen Drehbereiche. Er schlage die Fahrt vom Hafen nicht beim Edeka-Markt vorbei vor, sondern am Rathaus. Das NLWKN habe die Nutzung des Deichweges untersagt. Er sichert jedoch zu, diesbezüglich noch einmal mit der Dezernentin, Frau Lorenz, zu sprechen.

 

 

Auf den Einwurf von RM Schreiber, dass die Zeitschiene für den Ausbau zu kurz sei, erläutert Herr Koffinke, dass der Ausbau nur dieses Jahr zeitlich gut passen würde, da sowohl die Sturmflutsaison als auch die Osterferien vorüber seien.

 

Herr Lüders, dem von der Ausschussvorsitzenden das Wort erteilt wird meint, dass er mit seinen Fahrzeugen den Deichverteidigungsweg fahren dürfe. Er könnte mit mehreren Fahrzeugen und direkt bis zur Baustelle fahren, dies könne genau geplant und kalkuliert werden.

 

 

Ausschussvorsitzende Redelfs erläutert, dass sie bei der Ortsbesichtigung einer über 30 Jahre alten Betonsteinstraße mit dabei gewesen wäre und diese keinerlei Schäden aufgewiesen  hätte.

Das Problem hier sehe auch sie in der Baustraße. Ihrer Ansicht nach nutze das NLWKN die Straße gewichtsmäßig am meisten, sowohl mit eigenen Fahrzeugen als auch mit Fahrzeugen zur Deichpflege.

 

Auf die Nachfrage von RM Klasing, was mit dem Beton passiere, wenn dieser nach 30 Jahren an machen Stellen kaputt ginge, antwortet Herr Eiting dass hier nicht die ganze Straße saniert werden müsste, sondern jeweils einzelne Betonelemente ausgetauscht werden könnten.

 

RM Klasing hätte gerne einen Vergleich der Folgekosten (Erneuerungskosten) beider  Varianten.

Laut BM Piszczan wurde seitens der NSB eine Lagerfläche am Hafen zugesagt, so dass Material wie Kies und Beton vorbestellt und dort gelagert werden könnte.

 

RM Breuer ist der Ansicht, dass eine Betonstraße doch weitaus länger als 30-35 Jahre halten würde, da hier bis auf die E-Karren kaum Verkehr wäre.

 

Ausschussvorsitzende Redelfs ist der Ansicht, dass eine Betonstraße etwas Neues wäre, was es bisher auf den Inseln nicht gebe. Einen Nachteil sieht sie in der Verlegung von Versorgungsleitungen.

 

Hierauf erwidert BM Piszczan dass die Versorgungsleitungen im Straßennebenraum liegen und beim Bau der Straße dort zusätzlich ein Leerrohr mitverlegt werde.

Einzig die Versorgungsleitungen des OOWV liegen unterhalb der Straße. Hier gäbe es  aber die allgemeine gesetzliche Regelung, dass Versorgungsträger, welche eine Straße aufmachen, diese abschließend auch wieder in ihren vorherigen Zustand versetzen müssen.