Sitzung: 17.08.2021 Bauausschuss der Gemeinde Spiekeroog
Beschluss: Vorlage zurückgezogen
Vorlage: 01/135/2021
RM Warenski zieht seinen
Antrag vor Abstimmung zurück.
RM
Warenski erläutert dass der Hauptzweck einer Veränderungssperre das Sichern von
Gewerbe im Ort sei. Daher sei er der Meinung, dass für den Ortskern ein
separater BPlan aufgestellt werden müsste, um Abriss und anschließendem Verkauf
von Ferienwohnungen entgegenwirken zu können. Er weist daraufhin, dass Achter
d’Diek ein Mischgebiet sei und in Achter d‘ Utkiek nur Dauerwohnen zulässig
sein soll. Daher müsse man sich diesbezüglich Gedanken machen, um die
kleinteilige Struktur zu sichern oder wie man beispielsweise mit 2geschossigen
Bestandsgebäuden umgehe.
Herr
Koffinke erläutert, dass eine Veränderungssperre nur in Verbindung mit der
Aufstellung eines neuen Bebauungsplans möglich sei.
Ausschussvorsitzende
Redelfs meint, dass es hier erst einmal darum gehe, den 1.
Aufstellungsbeschluss zu fassen. Ihrer Meinung nach sei der Zeitpunkt dafür
nicht gut, da der derzeitige Bebauungsplan 7 Jahre lang nicht verändert werden
dürfe. Ansonsten müsse man mit einer Vielzahl an Schadensersatzansprüchen
rechnen.
Der
jetzige BPlan werde auch beklagt, der Gerichtstermin sei im Oktober. Ihrer
Ansicht nach sei eine generelle Anfassung des Themas sinnvoll, der Zeitpunkt
aber nicht gut.
RM
Klasing weist auf die Idee zur Aufstellung einer Milieuschutzsatzung hin,
welche von einem Fachanwalt geprüft wurde und daraufhin nicht realisiert wurde.
Vor
2025 können keine Änderungen am bestehenden rechtskräftigen Bebauungsplan
vorgenommen werden, ohne dass Schadenersatz- oder Regressansprüche gestellt
würden. Eine Veränderungssperre greife nur 2 Jahre, aber bis 2025 seien es noch
4 Jahre. Daher halte er das Thema zum jetzigen Zeitpunkt nicht für zielführend.
Und zu Hotelgebäuden seien auch im jetzigen BPlan Festsetzungen enthalten.
BS
Fock sagt, dass sie von vielen Seiten gehört habe, dass es sinnvoll sei, dieses
Thema anzupacken, aber den Zeitpunkt erachte sie auch für falsch.
RM
Warenski weist noch einmal darauf hin, dass der Dorfkern der Lebensmittelpunkt
sowohl für die Insulaner als auch die Touristen darstelle. Er akzeptiere, dass der
Zeitpunkt jetzt nicht passe, aber nicht, das dies nicht gebraucht werde.
Herr
Koffinke erläutert, dass in 2 Jahren der richtige Zeitpunkt wäre, eine
Veränderungssperre aufzustellen, diese gelte 2 Jahre, danach könne ein neuer
Bebauungsplan aufgestellt werden ohne dass Regressansprüche gestellt werden
könnten. Auch er halte die Sicherung der Infrastruktur und des Inselbedarfes
für sehr wichtig.
Ausschussvorsitzende
Redelfs erläutert, dass in der Vergangenheit diesbezüglich schlechte
Erfahrungen gemacht wurden, da Grundstücke mit Baurecht bei Verkauf mehr wert
wären. Sie weist noch einmal darauf hin, dass der Zeitpunkt hierfür extrem
schwierig sei.
RM Warenski zieht seinen
Antrag vor Abstimmung zurück.
BM
Piszczan erklärt, dass das ganze ein längjähriger Prozess sei. Alle
Grundstückeigentümer müssen hierzu eingeladen und miteinbezogen werden. Dies
solle keine Enteignung sein. Hier müsse mit allen gemeinsam daran gearbeitet
und Lösungen gefunden werden.
RM
Germis macht sich Sorgen, dass Investoren vom Festland kommen und die Gemeinde
vor den Karren spannen wollen.
RM
Warenki schlägt vor, dass der Gemeinderat hierzu in Klausur gehen solle und das
Ganze professionell begleitet werden müsse.