BM Piszczan erläutert, dass er Informationen unterschiedlicher Personen und Verbände erhalten hat, aus denen er Unterlagen erstellt hat, um den Referentenentwurf zu kommentieren und zu verbessern. Es handele sich aber weiterhin um Diskussionsgrundlagen, weshalb man sich jetzt besprechen würde. Es soll zudem ein gemeinsames Schreiben der Inseln geben. Borkum, Baltrum und Spiekeroog haben bereits erste Stellungnahmen abgegeben. Das Schreiben Spiekeroogs war sehr ausführlich, um die Spiekerooger Situation genau darzustellen und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Es gäbe viele Faktoren zu berücksichtigen. Wenn man eine größere Kitezone habe, werden auch Begehrlichkeiten geweckt und der Zulauf von externen Kitern würde verstärkt. Das könnte dann sowohl Gäste, als auch die Insulaner stören. Daher sollte man den Nordstrand besser nur außerhalb der Saison zum Kiten freigeben, wenn keine Gäste da sind. Wenn die derzeit eingetragene Zone weiter ausgedehnt wird, dann werden die Starts und Landungen der Kiter in dem Bereich verstärkt und Badegäste und Spaziergänger würden sich gestört fühlen. Zusätzlich nimmt auch das Equipment der Kiter viel Platz in Anspruch und das wäre zusätzlich störend am Strand.

RM Warenski meint, es wäre schwierig einen Unterschied zwischen Insulanern und Nicht-Insulanern zu definieren. Aber eine klare Start- und Landezone wäre für alle besser. Am Hundestrand im Osten und beim „Laramies“ im Westen könnten die Start- und Landezonen sein. Wenn Kiter weiter draußen auf dem Meer kiten, stören sie die Badenden nicht. Daher sollte die Verbindung im Norden bestehen bleiben.

RV Redelfs sagt, dass GF Ohmes mitgeteilt hat, dass die „Brücke“ vor dem Badestrand nicht gewünscht wäre, da man nicht kontrollieren könnte, wer wo anlandet. Man könnte eher im Herbst von Oktober bis Mai diese Zone für Kiter freigeben. Das wäre ein Kompromiss.

RM Schreiber bekräftigt, dass die Umfahrung der „Brücke“ schwierig wäre und daher wäre sie nicht sinnvoll.

RM Warenski entgegnet: Jeder Kiter sollte kiten können und daher sollte die „Brücke“ bestehen bleiben.

RM Schreiber meint, der Bereich der „Brücke“ wäre weder vermaßt noch kontrollierbar.

Beisitzerin Fock sagt, es sollte zwei Startzonen geben. Die Nordverbindung (Brücke) sollte herausgenommen werden. Der Südwestbereich sollte als Kitezone aus Umweltsicht nicht angeboten werden. Die Kitezone sollte südlich vom „Laramies“ bis zur derzeit gelben Linie auf der Karte verlaufen und dann wieder nördlich vom Hundestrand bis zur Erholungszone Bake L.

Beisitzer Heithecker begrüßt zwar den Vorschlag mit Startzonen und zeitlichen Begrenzungen. Er sieht aber die Chance, dass jetzt noch Vorschläge seitens des Ministeriums übernommen würden, als gering. Daher sollten die Flächen der Kitezonen in jedem Fall eher kleiner ausfallen, um in Sinne eines Kompromisses die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg zu erzielen.

RV Redelfs fragt, ob die Fläche des Badestrandes ebenfalls zum Entwurf des Bundes zählen würde, oder ob der Bund nur Zugriff auf die Wasserflächen haben könne?

Beisitzerin Fock meint, dass sich die Ausweisung der Zonen nur auf Wasserflächen beziehen würde. Die Start- und Landezonen würden vom Strand aus passieren und das würde nicht die Bundeswasserstraßen betreffen. Dafür wäre die Nationalparkverwaltung zuständig.

RM Klasing ergänzt, der Bund kann nur dort etwas regeln, wo sich Wasser befindet, und nicht, wo sich kein Wasser befindet. Diese Auseinandersetzung läuft seit langem. Hoch- und Niedrigwasser zu bestimmen wäre immer schwierig zu beurteilen. Er meint, die Start- und Landezonen wären vielleicht Sache der Kommune und daher sollte man die Möglichkeit nutzen, diese festzulegen. Was sich auf der Wasserfläche abspielt, ist dann Bundessache. Diese Differenzierungen müssten geklärt werden für eine erfolgreiche Regelung.

RM Warenski meint, bis zur MHW Linie (mittlerer höchster Wasserstand) dürfe die Kommune regeln und darüber hinaus wäre es Bundessache. Das wäre aufgrund der Schwankungen nicht einfach zu regeln. Aber es sollte in jedem Fall mehr verlangt werden. Jetzt würden auch mal andere Gruppen erleben, dass sich Einschränkungen auf jeden Einzelnen auswirken. Man sollte sich nicht kleiner darstellen. Zeitliche Befristungen für Start- und Landezonen wären eine gute Idee. Aber wasserseitig sollte man mehr verlangen als von vornherein zu viel aufzugeben.

BM Piszczan sagt: Der Referentenentwurf ist so aufgebaut, dass der Nationalpark als zuständige Behörde genannt wird. In dem Entwurf wurde zunächst die blau dargestellte Zone vorgelegt. Diese Zone wurde bereits bemängelt. Start- und Landezonen wären ein guter Vorschlag. Man sollte sich jetzt noch auf die Flächen festlegen. Das Thema der Gefahrenabwehrverordnung bezüglich der Start- und Landezonen könne man regeln.

RM Warenski sagt: Hier würde über die Regelungen und Restriktionen des Nationalparks hinaus noch weiter eingeschränkt. Dies würde immer weiter gehen und in den nächsten Jahren würden die Möglichkeiten der Insulaner weiter eingeschränkt. Dies wäre auch bei der Jägerschaft der Fall und man sollte mehr Flächen für sich beanspruchen.

RV Redelfs sagt, der Schutzzweck ist ein anerkennenswerter Grund. Die Einschränkungen haben sicher auch Hintergründe und der Raubbau an der Natur muss eingeschränkt werden. Sie versteht, dass Rechte eingeschränkt werden. Aber hier müsse ein Kompromiss gefunden werden.

Der Vorschlag wäre, die Zone von „Laramie“ bis zum Damenpad verlaufen zu lassen und vom Hundestrand bis Bake L. Die Fläche Richtung Wasser im Norden wurde noch nicht definiert. Die Südspitze der Sandbank sollte vielleicht ausgenommen werden.

Beisitzerin Fock meint, dass Kite Anfänger besser im flachen Wasser üben sollten. Am Jugendhof ist der Weg für Kiter zum Wasser über die Sandbank besser zu erreichen, als von „Laramies“.

RV Redelfs entgegnet, am Jugendhof seien noch Strandkörbe aufgestellt und da müssen die Kiter außen vor bleiben.

RM Schreiber meint ebenfalls, dass der Bereich Damenpad und Jugendhof nicht funktionieren würden.

Gemeinwesen Mitarbeiterin Voß meint, dass nach ihren Beobachtungen am Jugendhof das Zusammenspiel von Kitern und Badegästen gut funktionieren würde. 

RV Redelfs entgegnet, sie habe das Zusammensein von Kitern und Badegästen als gefährlich angesehen und die Kiter würden so schnell fahren, dass etwas passieren könnte. Da müsse eingegriffen werden. In der Badezone dürfen in der Hauptsaison keine Kiter sein. Sie begrüßt den genannten Vorschlag von RM Klasing.

Beisitzerin Fock meint, dass dies für Kiter sicher unbefriedigend wäre, weil die Zone zu schmal sei.

RV Redelfs meint, dass man außerhalb der Badezeiten, z.B von Oktober bis Mai, dort fahren können sollte.

BM Piszczan sagt, dass sich inzwischen auch der Deutsche Seglerverband, die Inseln und viele andere gemeldet und den Referentenentwurf teilweise „zerrissen“ hätten. Eine Verschlechterung der bisherigen Regelungen durch die Erweiterung der Schutzzone wird von den Inseln abgelehnt. Vor Schleswig Holstein sind die Zonen z.B. deutlich größer, als vor den Ostfriesischen Inseln.

RM Warenski bekräftigt: Die Inseln sollten ein einheitliches Bild abgeben, gerne auch mit den Wassersportvereinen. Jede weitere Einschränkung und alles, was den jetzigen Zustand verschlechtert, muss abgelehnt werden.

RM Klasing meint, man sollte auch darauf hinweisen, dass man mit den jetzigen Befahrensregeln sehr zufrieden sei und es keine Nachteile für Natur und Menschen gebe. Man halte sich an alle Regeln und die Natur würde nicht gestört. Er verstehe nicht, weshalb man, laut Entwurf, nicht mehr durch die Zone 1 fahren dürfe?

Wenn man in Zukunft nicht mehr mit dem Segelboot kreuzen kann, weil der Bereich eingeschränkt ist, werden die Segler schneller den Motor anstellen. Das wäre kontraproduktiv und der Effekt des Schutzes würde nicht erreicht. Mit dieser Argumentation sollte man mit den anderen Inseln gemeinsam agieren.

Beisitzerin Fock entgegnet, der Entwurf würde nicht vorsehen, dass man in der Zone 1 nicht mehr fahren darf. Im Grunde genommen wäre die Fläche, die zukünftig zur Verfügung steht, nicht kleiner. Nur die besondere Schutzzone dürfe dann nicht mehr befahren werden, da sich dort sehr viele Vögle aufhalten. Aber die Gesamtfläche würde nicht oder kaum kleiner werden.

Beisitzer Heithecker sagt: Im Nationalpark gibt es die Ruhezonen und die Schutzgebiete für Vögel und Seehunde. Wenn überall da, wo jetzt Schutzzone ist, eine allgemeine Schutzzone zugefügt wird, dann wären die beiden Zonen nicht deckungsgleich, und unterschwellig würden diese Zonen dann verkleinert.

Beisitzerin Fock meint, dass es nach dieser Aufteilung zukünftig einfacher sei zu navigieren, als bisher. Man würde nicht mehr Motoren benötigen, als bisher. Die einzigen Flächen, die schwierig würden, wären die südlich vom Ostergrön.

RM Klasing begrüßt, dass es die Schutzgebiete gibt. Aber wenn weitere Zonen zu Schutzzonen erklärt würden, wäre das einfach zu viel. Es handele sich um eine begehrte Segelfläche und eine Änderung würde sich nachteilig auswirken. Man täte der Natur keinen Gefallen, wenn man diese Neuerungen übernimmt.

RV Redelfs sagt, dass die derzeitigen Regelungen passen und man keinen Änderungsbedarf sehen würde. Die Ausweitung von Schutzzonen durch die „Hintertür“ sei nicht gewünscht und dies wird über den Bürgermeister so formuliert.

BM Piszczan bekräftigt diese Haltung.

Beisitzerin Fock meint, dass der Nationalpark niemandem Freiheiten nehmen würde. Dieser Prozess der neuen Verordnungsregelung laufe über Jahre.

RV Redelfs und RM Klasing widersprechen. Der Abstimmungsprozess sei sehr kurzfristig angesetzt worden. Es habe keine rechtzeitige Beteiligung stattgefunden.

Beisitzerin Fock bekräftigt, dass die Änderung keine Schlechterstellung wäre. Es gäbe auch viel Kritik an der bisherigen Verordnung. Es würde schon seine Gründe haben, wenn weitere Schutzzonen ausgewiesen werden.

RM Klasing entgegnet: Wir sollten die Natur schützen; aber die Natur macht, was sie will und sie würde sich nicht an eingetragene Zonen halten.

RV Redelfs sagt zur weiteren Vorgehensweise: Der Referentenentwurf wird dahingehend beantwortet, dass die jetzige Verordnung nicht verändert werden soll. Die Bedingungen hier vor Ort müssen angeschaut werden. Man wird sich natürlich gemeinsam positionieren.

BM Piszczan sagt, dass viele Entwürfe verändert wurden, nachdem Eingaben eingereicht wurden. Je mehr Verbände und Betroffene sich bei den Ministerien melden, um so eher könne ein Entwurf geflutet werden.

Er bittet um weitere Ergänzungen oder Änderungen in dem bekannten Word Dokument.