Sitzung: 02.06.2022 Schulausschuss der Gemeinde Spiekeroog
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 01/049/2022
Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss
der Gemeinde Spiekeroog beschließt das in der Sitzung vorgestellte Konzept ohne
Änderungen.
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Gemeinde
Spiekeroog, den Antrag auf Ganztagsschule zum Stichtag 01.12.2022 vorzunehmen.
Die Vorsitzende stellt den Sachverhalt vor.
Sie übergibt das Wort an BM Kösters, der eine Präsentation zum Thema
Mittagsverpflegung in der geplanten Ganztagsschule vorträgt.
Die Präsentation wird dem Protokoll angefügt.
Im Wesentlichen wird die Vorgehensweise für
das Mittagessen während der Ganztagsbetreuung vorgestellt, da die Gemeinde als
Teil-Schulträger für diesen Bereich zuständig ist. Das vorgestellte Konzept
stellt eine Übergangslösung dar. Das Essen wird in der Hermann-Lietz Schule
(HL-Schule) produziert und durch Personal der HL-Schule ausgegeben.
Die Einnahme des Essens wird in dem jetzigen Musikraum erfolgen; die Ausgabe
des Essens erfolgt in einem Teilbereich der Schulküche. Für diese
Übergangslösung sind die entsprechenden Maßnahmen überschaubar. Für die
Einnahme des Essens im Musikraum müssen Tische und Stühle angeschafft, für die
Ausgabe in der Schulküche müssen einige Module platziert werden.
Von der HL-Schule wird das Essen per Lastenfahrrad in den Kindergarten und in
die Inselschule gefahren und die leeren Behälter auch wieder
zurücktransportiert. Dazu wird es eine vertragliche Vereinbarung zwischen der
Gemeinde und der HL-Schule geben.
Sollte es vereinzelt zu Personalausfall seitens der HL-Schule geben, müssen im
Einzelfall die Lehrerinnen und Lehrer bei der Essens-Ausgabe helfen. Es wird
keine 100%ige Abdeckung des Service geben.
Die Gemeinde plant, eine Wohnraumeinheit für diese Personalstelle zur Verfügung
zu stellen.
Zusätzlich wird die mögliche Lösung nach
der Übergangszeit durch eine Erweiterung an das Schulgebäude vorgestellt. Dann
soll u.a. eine Mensa gebaut werden mit einem Obergeschoß, in dem Wohnraum
entstehen sollte.
BM Kösters stellt auch ein erstes Finanzierungsmodell vor. Nach jetzigen
Angaben wird der Landkreis das Projekt rund um die Küchengestaltung zu 50%
finanziell unterstützen.
Er betont, dass es nicht nur um die Schule und die Mensa geht, sondern auch
langfristig um den Wohnraum.
Die Finanzmittel für die Übergangslösung sind für das Haushaltsjahr 2023 im
Landkreis eingestellt. D.h., dass erst im Januar 2023 mit den Planungen und
Ausschreibungen begonnen werden kann. Die Gemeinde muss die Finanzen erst noch
im Haushalt einstellen.
Schulleiterin Mankus stellt anschließend
das pädagogische Konzept für die Ganztagsschule ab August 2023 vor. Geplant
ist, den offenen Ganztag einzuführen.
Die Kinder können das Ganztagsangebot, das
an drei Tagen pro Woche angeboten wird, jeweils einmal, zweimal oder dreimal
nutzen. Sie müssen sich halbjährlich verbindlich für eine Variante entscheiden
und anmelden. Die Anzahl der Anmeldungen kann daher nicht abgeschätzt werden.
Zusätzlich zur Mittagsverpflegung wird es einen Ruheraum für die Schülerinnen
und Schüler geben. In einer festgelegten Lernzeit können unter Aufsicht die
Hausaufgaben erledigt werden. Nachmittags sind neben Lerneinheiten durch Lehrer
auch Angebote mit Kooperationspartnern geplant: Musikverein, Junior-Ranger,
Inselmuseum, usw. sind einige Möglichkeiten. Auch die Gilden-Angebote der
HL-Schule werden weiterhin genutzt. In diesem Zusammenhang lobt Frau Mankus die
gute Zusammenarbeit mit der HL-Schule. Geplant ist außerdem eine freiwillige
Berufsorientierung. Zusätzlich hat die Oberschule kürzlich eine Schülerfirma
gegründet, die u.a. für ältere Bürger einkauft.
Pro Nachmittagsgruppe wird je eine Person zuständig sein.
Für die offene Ganztagsschule werden zusätzlich 16 Stunden pro Woche für die
Lehrkräfte gebraucht. Frau Mankus betont, dass diese derzeit nicht verfügbar
sind und dringend Lehrpersonal benötigt wird.
Beisitzerin Lauterjung fragt, ob die Lernzeit begleitet wird. Frau Mankus
antwortet, dass diese Zeit nicht unbedingt von Lehrern betreut wird, aber eine
Aufsichtsperson wird da sein.
RM Breuer fragt, ob eine Zusammenarbeit mit den Vereinen als Kooperationspartner
eine vertragliche Vereinbarung braucht. Frau Mankus antwortet, dass dies
notwendig wäre und die Schule dazu Kooperationsverträge hat.
AV Bellstedt fragt was passiert, wenn
Kooperationspartner ausfallen würden. Frau Mankus antwortet, dass es dazu
wahrscheinlich keine Alternativen geben würde. Eine Garantie gegen Ausfälle
kann es nicht geben. Die Angebote werden verbindlich sein; alles andere wäre
die Ausnahme.
Auf Nachfrage bestätigt Frau Mankus, dass
der offene Ganztag auch stattfindet, wenn sich Kinder z.B. nur für einen Tag
pro Woche anmelden würden. Die Ganztagsschule wird in jedem Fall angeboten.
BM Kösters sagt, dass für die Zukunft der teilgebundene Ganztag die Lösung sein
muss, weil die Flexibilität des offenen Ganztags nicht einfach umzusetzen ist.
Wenn sich zu wenig Kinder anmelden, kann der Ganztag nicht umgesetzt werden. Es
muss sicher sein, dass es genügend Anmeldungen und Verbindlichkeit gibt.
Beisitzerin Lauterjung fragt, ob es eine
neue Abfrage der Eltern geben wird.
Schulleiterin Mankus sagt dies zu.
BM Kösters sagt, dass es bis zur
Ratssitzung im Oktober eine Abfrage geben sollte, die eher einer Anmeldung
gleichkommen sollte. Dieses Stimmungsbild sei wichtig, um erste Planungen
darauf einzustellen.
AV Bellstedt sagt, dass es ein großer Aufwand für die Gemeinde und die Schule
ist und sie hofft, dass die Umsetzung erfolgreich wird. Das Konzept ist toll
und muss funktionieren.
RM Breuer erinnert an die Entwicklung der
Ganztagsbetreuung im Kindergarten. Während viele Eltern skeptisch waren, haben
die Kinder entschieden, dass sie mit ihren Freundinnen und Freunden ganztags
zusammen sein wollen. Er ist sicher, dass der Bedarf bei der Mehrheit der
Kinder da ist und er geht von einer positiven Resonanz aus.
BM Kösters betont abschließend, dass es
sich zunächst um eine Übergangslösung handelt. Der Neubau darf nicht in Frage
stehen, da es sich auch um einige Wohnungen handelt, die dringend benötigt
werden. Der Neubau wird nicht in einem Jahr stattfinden. Aber wenn man mit der
Übergangslösung beginnt, muss es um die Umsetzung des gesamten Projektes gehen.
Der Beschlussvorschlag wird einstimmig beschlossen.