Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 2

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Gemeinde Spiekeroog unterstützt die Suche nach einem möglichen Betreiber und begrüßt die im Beschlussvorschlag formulierte Rahmenbedingungen.

 

 


BM Kösters informiert über das Gespräch mit dem Inhaber, in dem eine Lösung gefunden werden sollte. Der Eigentümer ist für den Erhalt des Hotels, sieht es aber als schwierig an, langfristig einen Pächter dafür zu finden. Die Chancen dazu würden sich vergrößern, wenn der ursprünglich vorgestellte Ausbau des hinteren Gebäudes möglich wäre.

Der Rat soll mit einem Beschluss ein Signal geben, ob ein Anbau möglich ist. Es würde sich dabei ausschließlich um ein Signal handeln und ausdrücklich nicht um einen Beschluss, der zu einer Bauleitplanung führen könnte. 

Es wäre natürlich Aufgabe des Eigentümers, einen Pächter zu finden, aber mit diesem zentralen Gebäude wäre es auch im Interesse der Gemeinde, die Pächtersuche zu unterstützen.

Es ist wichtig, jetzt für Klarheit zu sorgen, damit es eine Chance gibt, einen Betreiber zu finden. Je größer ein Hotel würde, umso größer wären die Chancen, einen Betreiber zu finden. Daher sollte auch über Maximalgrößen gesprochen werden.

RV Redelfs merkt an, dass es wichtig wäre, Mitarbeiterwohnraum zu schaffen. Aber sie könne nicht abschätzen was z.B. im Falle einer Insolvenz passieren würde. Im Falle einer Insolvenz würden i.A. die Interessen von Schuldnern vorgezogen und der Hotelrahmenplan würde außer Acht gelassen. 

Zudem gehen ihr die Planfestsetzungen der ersten Entwürfe immer noch zu weit. Sie könnte sich auf eine neue Firsthöhe und auch eine bautechnisch notwendige Vergrößerung der Kubatur einlassen. Aber die Hälfte des Baugrundstücks zu bebauen, ginge zu weit. Das würde die Insel weiter zerstören.

RM JO Bellstedt meint, der Dorfkern dürfe nicht mit Ferienwohnungen zugebaut werden. Es wäre wichtig, den Hotelbetrieb zu erhalten. Die Situation sei festgefahren und der Eigentümer habe das Recht auf seiner Seite. Der Eigentümer möchte die Überschreitung der Baugrenze erreichen und das Hotel dann erhalten. Das sähe er als Kompromiss und würde dem zustimmen.

RM Klasing sieht in der Zustimmung keinen Kompromiss. Auf Ferienwohnungen zu verzichten, wenn der Bau maximal realisiert werden könnte, würde den Rahmen der Insel sprengen. Die Insel brauche kein großes 5-Sterne oder Ketten-Hotel. Es müsste auf kleine und inhabergeführte Hotels gesetzt werden. Er würde einer Überschreitung der Baurichtlinie nicht zustimmen.

RM Breuer meint, dass über lange Zeit mehrfach Gespräche geführt wurden. Die Zustimmung zur Überschreitung der Baugrenze in diesem einen Fall sähe er als einzige Möglichkeit, einen Hotelbetrieb zu erhalten und Ferienwohnungen zu vermeiden. Das Risiko, dass er dennoch Ferienwohnungen baut, bleibt; aber dies müsse man tragen.

BM Kösters sagt, der alte B-Plan hat die Bebauung von Ferienwohnungen nun mal zugelassen. Ein Abriss und Bau von Ferienwohnungen sei lukrativ und Geld wäre ein großer Faktor. Man hoffe, mit dem Eigentümer jemanden zu haben, dem die Insel am Herzen liege.  Der Unterschied zwischen einem Hotel und Ferienwohnungen wäre natürlich groß. Mit dem Bau von Ferienwohnungen gehen Arbeitsplätze verloren. Für ein lukratives Hotel brauche der Eigentümer die baulichen Möglichkeiten und er will dann einen Pächter suchen. Das wäre ein Einstieg in den weiteren Dialog.

Für RM Andreesen ist die Überbauung der Grundstücksgrenze in diesem Fall in Ordnung, weil es ein individueller Einzelfall wäre.

Auch RM JU Bellstedt sieht keine Alternative und RM Goedecke würde ebenfalls – wenn auch ungern – zustimmen.