AV Bellstedt erläutert den Sachstand zum Lehrerwohnraum, die Situation ist alles andere als zufriedenstellend.

 

Schulleiterin Mankus und BM Kösters bekräftigen die Aussagen, die Situation sei dramatisch und besorgniserregend. Frau Mankus ergänzt, dass innerhalb der nächsten Jahre vier Lehrer und Lehrerinnen in den Ruhestand wechseln und eine Kollegin im nächsten Jahr schon ohne Wohnung dastehen wird. Die seit Jahren prognostizierten Probleme treffen ein, sie vermisst eine Solidarität aus der Dorfgemeinschaft.

RM Redelfs bekräftigt dies, gibt aber auch zu bedenken, dass auf „externen“ Wohnraum wenig Verlass sei. Es zeichne sich ab, dass der Schulbetrieb der Inselschule in Gefahr sei, dies müsse kommuniziert werden.

 

Es folgt eine Diskussion über fragwürdige Ferienwohnungsnutzungen und die allgemeinen Probleme im Hinblick auf Dauerwohnraum. Zusammenfassend lässt sich erneut feststellen, dass die Insel ein deutliches Defizit an Wohnraum hat und sich die Situation – ohne vehementes Gegensteuern – weiter verschlimmern wird. Fast alle Wohnangebote sind arbeitsplatzgebunden, ein ernstes Problem für die Schule, welche als einziges „Unternehmen“ auf der Insel nicht über Wohnraum verfügt.

Ein Pendeln von Lehrern vom Festland wird mehrheitlich kritisch gesehen; Frau Mankus berichtet von bisherigen Erfahrungen, welche alle nicht optimal verlaufen sind.

 

RM Redelfs erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen, eine Verpflichtung der Gemeinde zur Wohnraumschaffung besteht nicht. Ebenso wird auf die Schwierigkeit der Werksmietverträge hingewiesen, diese können nur vom Arbeitgeber, also vom Land, rechtlich einwandfrei geschlossen werden.

 

BM Kösters erklärt, dass alle Themen hinreichend erörtert wurden, sich aber sowohl das Kultusministerium als auch das Regionale Landesamt für Schule und Bildung nicht in der Verantwortung sieht, und für Gespräche oder Lösungen auch bisher nicht zur Verfügung steht.

Frau Mankus befindet, man sei dennoch auf einem guten Weg, da man mittlerweile im engen Schulterschluss zwischen Inselschule und beiden Schulträgern agiert.

 

Es wird die Frage aufgeworfen, ob eine Oberschule verpflichtend vorgehalten werden muss oder ob eine mögliche Schließung als finale Maßnahme die Relevanz des fehlenden Wohnraums unterstreichen kann.

Frau Mankus möchte verständlicherweise die Oberschule halten und ergänzt, dass das Regionale Landesamt für Schule und Bildung die geringen Schülerzahlen schon jetzt als kritisch erachtet und auch die Kooperation mit den „Nordlichtern“ der Hermann Lietz-Schule ggfs. auf den Prüfstand stellen möchten.

 

Es folgt eine Diskussion über mögliche Synergiepotentiale zur Hermann Lietz-Schule, schlussendlich wird folgendes festgehalten.

 

Es wird eine Lenkungsgruppe, bestehend aus Schulleitung Inselschule, Schulleitung Hermann Lietz-Schule und Verwaltungsleitung gegründet, die folgendes erarbeiten soll:

 

1)      Suche nach einem Ansprechpartner auf Landesebene

2)      Entwicklung eines Krisenplans zur Verdeutlichung, welche Relevanz der fehlende Wohnraum hat

3)      Vorprüfung, in wieweit Inselschule und Hermann Lietz-Schule miteinander „fusionieren“ können, Erarbeitung einer SWAT-Analyse

4)      Juristische Prüfung, in wieweit Mietverträge in Anlehnung an Werksmietverträge auch von der Gemeinde oder einer dritten Partei geschlossen werden können