Bäume

Eine große Kastanie auf einem Privatgrundstück wurde in dieser Woche gefällt. Eine Genehmigung von der Gemeinde lag nicht vor. Die Aufarbeitung und Anhörung mit der ausführenden Firma laufen. Sollte die Fällung unrechtmäßig erfolgt sein, wird die Gemeinde handeln. Der alte Baumbestand Spiekeroogs ist einmalig und ein Teil der Spiekerooger Identität. Es ist fast alles auf Sand gebaut, es dauert viele, viele Jahre, bis ein Baum richtig groß wird. Der Bürgermeister weist deutlich darauf hin, dass ein Fällen der meisten Bäume auf Spiekeroog nicht gestattet ist und in jedem Fall einer vorherigen Genehmigung bedarf. 

Im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms wird über Bäume, die Nachpflanzungen und mögliche Erleichterungen für Baumbesitzer, wie z.B. Laubsammelkörbe, gesprochen.

 

Die Regeln für die Entfernung von Laub sind: bis zur Mitte der Straße ist das Laub zu entfernen. Entsprechend übernimmt der gegenüberliegende Nachbar. Die Gemeinde unterstützt hier gern und war auch in diesem Herbst nicht nur auf den eigenen Grundstücken und Wegen unterwegs, hat aber hier kein offizielles Mandat. 

 

Breitbandausbau

Vor einigen Tagen hat das Land in einer Pressemitteilung verkündet, die Breitbandförderung für 2024 fortzusetzen. Auf Nachfrage bei den Entscheidungsträgern im Land stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Fördermöglichkeit nur um die Umsetzung von bereits im Vorfeld geplanten Maßnahmen und bereits gestellter Anträge ausgewählter Landkreise handelt.

Bis auf Weiteres werden auch auf Bundesebene keine Förderanträge mehr beschieden.

Die Verwaltung arbeitet weiter an einer Alternativlösung zur Herstellung der Festlandsanbindung.  

 

Gewässer III Ordnung

Die Gewässerschau fand wie geplant Mitte November statt, die Gräben waren weitestgehend in Ordnung. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Anrainer. Die Gemeinde hat diverse Rohre – auch von Privatpersonen - gespült, danke an den OOWV für das entsprechende Gerät und die Gemeindebauhofmitarbeiter.

In den letzten Jahrzehnten sind viele Gräben überbaut worden, die Rohre sind größtenteils zu eng dimensioniert und viele Flächen wurden versiegelt. Starkregenereignisse stellen eine zusätzliche Belastung dar und werden perspektivisch vermutlich zunehmen.

Im Prinzip gibt es zwei Optionen: Es bleibt wie es ist, oder wir professionalisieren uns, erstellen eine Generalentwässerungsplanung und legen teilweise neue Gräben und Rohre. So verfahren die Mehrheit aller Gemeinden, die entsprechenden Kosten werden dann über Gebühren, die sich an der versiegelten Fläche orientieren, gegenfinanziert. Dazu wird es in der nächsten Zeit einen Termin mit dem OOWV geben.

 

Neuigkeiten

Erfreulicherweise wird nach dem Verkauf des Gebäudes Noorderloog 2 ein Lebensmittelmarkt im nächsten Jahr eröffnet. Die Umbauarbeiten laufen bereits.

Mit Blick auf das Hotel zur Linde finden gerade Gespräche zwischen Inhaber und potentiellen Pächtern statt. Die Gemeinde wird, so ist auch die damals getroffene Entscheidung im Gemeinderat zu verstehen, ihr Möglichstes tun, um einen Hotelbetrieb auch in Zukunft gewährleisten zu können.

 

B-Plan Dorf

Im letzten Bauausschuss wurde der aktuelle Planungsstand vorgestellt und eine Vielzahl von Stellungnahmen beantwortet. Die Rechtsprüfung findet aktuell statt, man geht davon aus, den Beschluss zur Offenlage, wie geplant, in der Dezember-Sitzung zu fassen. Der Satzungsbeschluss kann dann, sofern keine gravierenden Änderungen mehr vorgenommen werden müssen, zum Sommer 2024 erfolgen.

Der B-Plan wird so einfach wie möglich sein und die Leitplanken für die städtebauliche Entwicklung bilden.

 

Zum einen wird die Durchmischung von Ferienwohnen und Dauerwohnen gesteuert. Und zum anderen das Maß der baulichen Nutzung, damit weiterhin eine kleinteilige und offene Bauweise auf Spiekeroog vorhanden bleibt. Die Idylle darf nicht verloren gehen, sie ist ein wichtiger Wert. Gleichzeitig sind Regelungen getroffen, wie man flexibler und auch etwas größer / höher bauen kann, umbauten Raum besser nutzen kann und mehr Wohn- oder Ferienwohnungsfläche schaffen kann. Das ist nicht nur für die Erstellungskosten, sondern auch im Blick auf eine nachhaltige Entwicklung wichtig.

 

Die Ferienwohnung bleibt ein bedeutender Bestandteil unserer Insel, mit einem Großteil der Geschossflächen für Ferienvermietung. Der Wunsch nach ausschließlich 100%-Ferienwohnungen ist zwar vorhanden, aber es wird betont, dass Dauerwohnraum notwendig ist, um Spiekeroog als Lebensraum zu erhalten. Es wird darauf hingewiesen, dass fehlender Wohnraum negative, städtebauliche Auswirkungen hat. Im Gegensatz zu anderen Inseln strebt man keine Verbote, sondern eine geordnete Entwicklung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dauerwohnen und Ferienwohnen an, was im angepassten B-Plan geregelt ist.

 

In der Dorfmitte ist im Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung verpflichtend. Rollladen und Gardinen gehören in keiner Einkaufsstraße ins Erdgeschoss. Es ist bekannt, dass gerade die Kombination von Gewerbe und Betriebs- oder Dauerwohnen wichtig ist.

 

Bei dem Thema § 30 Biotope / Küstendünen haben wir eine Erleichterung für den Großteil des Geltungsbereiches erwirken können. Von der Unteren Naturschutzbehörde kam die Einschätzung, dass aufgrund der jetzt gewählten Vorgehensweise bei der Erhebung nicht davon auszugehen ist, dass sich weitere, geschützte Dünenrelikte im Geltungsbereich befinden, was etwaige Bauvorhaben innerhalb der bestehenden Baugrenzen vereinfacht.

 

Der Haupt-B-Plan Dorf Nr. 22 der Insel wird aktuell bearbeitet, die flankierenden Satzungen stehen im ersten Halbjahr 2024 im Fokus. Genehmigungsvorbehalte nach §22 BauGB sind bereits erlassen.  Das Bauordnungsamt des Landkreises kümmert sich um die Durchsetzung von Nutzungsgenehmigungen. Ein konkretes Beispiel illustriert das Dilemma vieler Wohnhäuser, die illegal als Ferienwohnungen vermietet werden. Die Insel Spiekeroog hat mit einem angespannten Wohnungsmarkt zu kämpfen, bedingt durch den Verlust von Lebensmittelpunkten durch Erbschaft, Verkauf und Wegzug. Der Bebauungsplan Nr. 22 gewährt Bestandsschutz für die bisherige Nutzung, ohne eine Verpflichtung zur Umgestaltung.

 

Das Thema Wohnraumschaffung soll in Zukunft weiter angegangen werden.

Ein Neubaugebiet scheint unabdingbar, der Ort und die Art der Umsetzung müssen aber sorgsam diskutiert und abgewogen werden.

 

NSB

Die Bereichsleitung Tourismus hat zum Jahresende gekündigt. Es ist schwer, gute Leute zu finden und sie zu halten. Gesellschafter und Geschäftsführung werden die nun anstehende Veränderung nutzen, um etwaige Anpassungen in der Organisationsstruktur zu beraten, eine Ausschreibung soll zeitnah erfolgen.

 

Für die Strandhalle wird weiterhin ein Mehrpächter-Modell angestrebt. Auch eine kleine Verkaufs-Einheit unmittelbar am Strand ist denkbar. Die Planungen werden zeitnah aufgenommen und konkretisiert, denn auch bei einer „kleinen“ Lösung sind die Investitionskosten enorm.

 

Auf dem Dach der Mehrzweckhalle hat die NSB eine große Photovoltaik-Anlage errichtet. Auf Spiekeroog gibt es noch viele Dächer, die für PV geeignet sind, Privatinhaber sollten über eine Nutzung nachdenken.

 

Verwaltung

Der Landkreis Wittmund hat inzwischen das Personalamt übernommen, die Feuerwehrtechnische Zentrale kümmert sich künftig um die AGT-Ausstattung der FFW und das Bauordnungsamt ist teilweise ausgegliedert. Es ist ein Zusammenschluss mit dem Standesamt Esens geplant. Das Standesamt bleibt auf Spiekeroog, aber die Aufgabenerledigung erfolgt aus der Ferne. 90% aller Anliegen werden im Standesamt digital erledigt, so dass dies für hier Lebende keinen Nachteil mit sich bringt. Touristische Hochzeiten werden bis auf weiteres nicht mehr auf Spiekeroog stattfinden.

 

Jugend-Treffpunkt

Das Förderprojekt zur Schaffung eines Outdoor-Treffpunktes ist in Umsetzung. Die Nutzung des Pump-Tracks ist erst im nächsten Frühjahr möglich. Die Skater-Rampe und das Mobiliar kommen in den nächsten Wochen, eine Einweihung ist noch vor Weihnachten geplant.

 

Kulturstiftung

Katja Rucard ist gut im Vorstand aufgenommen worden. Am letzten Wochenende hatten NSB und Kulturstiftung ein Konzert veranstaltet, zu dem die Kulturstiftung alle ehrenamtlichen Helfer eingeladen hat.

Die Ausschreibung für die Skulpturenausstellung 2024 ist veröffentlicht, die ersten Bewerbungen sind schon da.

Für IUS hat die Kulturstiftung einen Förderantrag gestellt für Reisekostenzuschüsse, damit möglichst viele Inselbewohner mit dem IUS-Virus an dieser Veranstaltung teilnehmen können.