Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 8

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Gemeinde Spiekeroog beauftragt die Verwaltung, ein Ingenieurbüro mit der Aktualisierung der Bestandsaufnahme der Oberflächenentwässerung zu beauftragen sowie daraus abgeleitet eine Prioritätenliste und Umsetzungsempfehlung für Verbesserungsmaßnahmen zu erstellen und diesem dem Rat zur Beratung / Entscheidung vorzulegen Weiterhin ist eine SWAT-Analyse für einen Generalentwässerungsplan anzufertigen.


BM Kösters erläutert den Sachstand. Die Oberflächenentwässerung auf Spiekeroog besteht hauptsächlich aus Gräben, Rohren und Versickerungsschächten, die historisch gewachsen sind. In den letzten 50 Jahren hat die Versiegelung von Flächen zu einer Verschlechterung geführt. Eine Bestandserhebung von 2011-2012 zeigt, dass das System grundsätzlich funktioniert, aber intensiver Pflege bedarf. Zukünftig könnten Starkregen, Grundwasseranstieg und Meeresspiegelsteigung die Situation weiter verschärfen. Die Gemeinde betreibt bereits intensive Pflege und Begehungen, aber es ist notwendig, konzeptionell an einer Systemverbesserung zu arbeiten, möglicherweise durch die Erstellung eines Generalentwässerungsplans. Die Finanzierung solcher Maßnahmen ist eine Herausforderung und könnte durch die Beteiligung der Grundstückseigentümer und die Beantragung von Fördermitteln erfolgen. Es wird vorgeschlagen, schrittweise vorzugehen: Erstens eine Aktualisierung der Bestandsaufnahme, zweitens die Umsetzung von Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation und drittens eine Entscheidung über die Umsetzung eines Generalentwässerungsplans unter Berücksichtigung finanzieller Aspekte und der Beteiligung der Gemeinde und der Grundstückseigentümer. Eine Zusammenarbeit mit dem bereits mit der Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2012 betrauten Ingenieurbüro wird empfohlen.

 

RM Schreiber begrüßt die Vorgehensweise, sie sei richtig und nachvollziehbar.

RM Bellstedt erinnert, dass er dieses Thema im Bauausschuss angeschoben hätte, er sehe, dass es die Gemeinde nicht ohne professionelle Unterstützung in den Griff bekommen würde. Die Entwässerung sei nicht mehr so wie früher, hier sei ein dringender Handlungsbedarf, sonst würden immense Schäden am Hab und Gut entstehen. Aber eine Änderung würde auch Kosten verursachen, er fragt die Verwaltung, in welcher Höhe.

BM Kösters antwortet, dass das Konzept darüber erste Klarheit bringen würde. Nun seien zunächst ca. 15.000 Euro von der Gemeinde zu investieren. Würde man die Oberflächenentwässerung dann an einen Profi, wie z.B. den OOWV übergeben, würden schnell Kosten in Millionenhöhe entstehen. Dies sei somit reiflich und fundiert abzuwägen. Er würde gern darum herumkommen und sieht die Oberflächenentwässerung, abgesehen von wenigen Schwachstellen, als durchaus funktionierend an. Im Zuge der Betrachtung müsse jedoch auch über die Eigenverantwortung aller Hausbesitzer gesprochen werden. Noch immer sei erkennbar, dass viele ihr Oberflächenwasser einfach in die Wiese ableiten. Das entspräche heute nicht mehr der geltenden Herangehensweise.