BM Piszczan erläutert dem Rat die neuesten Entwicklungen zum Bauprojekt. Eine Abweichung der Bauleitplanung würde voraussichtlich ein Normenkontrollverfahren nach sich ziehen, welches eine Verzögerung von ca. 2 Jahren bedeuten würde. Anschließend sei eine weitere Klage gegen die Baugenehmigung möglich, was weitere 2 Jahre Baustopp bedeuten würde. Daher befassten sich die Planungsgruppen auch mit der Bebauung des „Melksett-Dreiecks“ und einer Fläche „Achter d´Diek“.

RM Bauer fehlt es bisher an der ausführlichen Beteiligung der Nachbarn. Sie befürwortet es, Details im Rahmen einer Bürgerversammlung mit den Nachbarn zu diskutieren, um so Verständnis für die Situation, die die ganze Insel betrifft, zu bekommen.

RM Gerdes zeigt sich enttäuscht über die fehlende Kompromissbereitschaft. Er plädiert ebenfalls für einen Info-Abend und, aufgrund der Wichtigkeit des Projektes, für ein klares Votum des Rates.

Eine klare Mehrheit im Rat wünscht sich auch RV Bücking, der derzeit keine deutliche Mehrheit für ein zweigeschossiges Objekt sieht.

BM Piszczan trägt die Bitte von RM Redelfs vor, die im VA äußerte, für ein Projekt zu stimmen, was die derzeit gültigen Regelungen einhält. Einen speziell für dieses Projekt konzipierten B-Plan lehnt sie ab.

RM Germis hält eine schnelle Entscheidung für nötig und würde die Nutzung gemeindeeigener Grundstücke bevorzugen.

RM Schreiber ist sich sicher, dass die Nachbarn nicht durch einen Infoabend umzustimmen sind. Er spricht sich für die eingeschossige Bebauung aus. Ein zweigeschossiges Objekt sei nicht inseltypisch.

Dies sieht RM Bauer anders. Sie warnt davor, sich durch die angedrohte Klage einschüchtern zu lassen. In direkter Nachbarschaft zum Westerloog sind ebenfalls große Bauten vorhanden. Ein kleines Gebäude sieht verloren aus. Durch eine Infoveranstaltung hätte die Bevölkerung, die Chance abwägen zu können.

Herr Braun weist darauf hin, dass auch eine 99 %-ige Zustimmung nicht ausreichen würde. Ein Anwohner hat sich bereits anwaltlich vertreten lassen. Eine Infoveranstaltung wird die Zeitschiene nicht stoppen können.

Für die Beteiligung des gesamten Dorfes und nicht nur der Nachbarn, spricht sich RV Bücking aus. Das Projekt soll nach seinen Vorstellungen auf maximalen Wohnraum und minimalen Kosten zielgerichtet sein. Eine eingeschossige Bebauung reicht seiner Meinung nach nicht aus. Die gemeindeeigenen Grundstücke haben einen enormen Wert und sollten daher nicht bebaut werden. Er erhofft sich eine finale Entscheidung in der Oktober-Sitzung des Rates.

Auch RM Gerdes hält nur die Bebauung des Westerloog für sinnvoll. Alles andere wäre betriebswirtschaftlich unsinnig. Er bedauert, dass die Diskussion zu selten offen geführt wird.

RM Heusipp zeigt sich verärgert über die Diskussion nach ein- oder zweigeschossiger Bauweise. Sie befürchtet den Wegfall von sechs Wohneinheiten und betont die Bedeutung des Projektes für die Infrastruktur. Den Nachbarn soll bewusst gemacht werden, dass sie dieses Projekt verhindern und fordert eine schriftliche Stellungnahme der Nachbarn an.

Nicht zu bauen, hält BM Piszczan für einen komplett falschen Weg. Die Organisation einer Infoveranstaltung wäre machbar. Er schlägt den 02.Oktober als Veranstaltungstag vor.

RV Bücking plädiert dafür, alle Nachbarn, die Vertreter der „Austernfischer“ und der Ev. Landeskirche persönlich schriftlich einzuladen, ein Infobrief soll an den Rest der Bevölkerung gehen.

RM Gerdes äußert den Wunsch, der Einladung eine Zeichnung und Planentwürfe beizufügen.

RM Bauer hält zudem eine Silhouette als Anlage der Einladung für angebracht.

Der Rat der Gemeinde Spiekeroog beschließt so dann folgenden Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt für den 2.Oktober eine Infoveranstaltung zum Projekt Westerloog vorzubereiten und durchzuführen. Alle Anlieger sind schriftlich einzuladen. Die Bevölkerung ist per Postwurfsendung zu informieren.“

Ein Beschluss über die Art und Weise der Bebauung, sowie die zu bebauenden Grundstücke soll der Rat in seiner nächsten Sitzung, unter möglicher Teilnahme aller Ratsmitglieder fällen.


Dem Beschlussvorschlag wird mit fünf Zustimmungen du zwei Enthaltungen mehrheitlich zugestimmt.